Nackthunde leiden auf engstem Raum in einer Gartenlaube

Als Tierschützer haben wir schon viel gesehen. Trotzdem sind auch wir immer wieder schockiert, unter welchen Bedingungen Menschen Tiere halten. Zuletzt rückte unser Team aus, weil eine Frau 14 Nackthunde in einer Gartenlaube hielt. Die Polizei informierte uns, dass die Tiere ins Tierheim gebracht werden sollten. Unsere Mitarbeiter machten sich direkt auf den Weg.

Die Zustände vor Ort waren erbärmlich. In der Laube war es heiß und stickig. Sie war zur Hälfte mit Gegenständen voll gestellt, sodass die Tiere sich vor den Einsatzkräften verstecken konnten. Trotzdem versuchten unsere Mitarbeiter alles, um die Hunde einzufangen. Bis auf zwei Tiere, die in die umliegenden Gärten flohen, erwischte unser Team alle Vierbeiner.

Im Tierheim wurden die Tiere anschließend untersucht. Die Männchen hatten zum Teil stark verletzte Hoden – vermutlich verursacht durch Beißereien. Einige Tiere waren bis auf die Knochen abgemagert. Trotz des bedenklichen Gesundheitszustands brachten die Mitarbeiter des Tierheims die Hunde auf Anweisung des Veterinäramtes nach zwei Tagen wieder zurück in die Gartenlaube. Diese Entscheidung sorgte auch bei uns für Entsetzen. Eine offizielle Begründung liegt der Arche derzeit nicht vor.

Verletzer Hoden eines Tieres

Da uns die furchtbare Haltung der Hunde natürlich weiterhin Sorgen macht, fuhren wir Anfang August erneut zu der Gartenlaube, um die Situation vor Ort zu kontrollieren. Uns bot sich ein verstörendes Bild: Die Besitzerin schläft mittlerweile mit ihren Hunden in der Gartenlaube. Die Tiere sind zum teil sehr aggressiv und verhaltensauffällig, da sie jeden Tag auf engstem Raum miteinander auskommen müssen. Augenzeugenberichte, die uns zugetragen wurden, legen nahe, dass die Hunde von der Besitzerin auch misshandelt werden. Von Schlägen mit Eimern und einem Gartenschlauch ist die Rede. Darüber hinaus soll die Besitzerin die Tiere auch treten und gewaltsam an den Vorderbeinen hoch reißen.

Wer die Rasse kennt, weiß, wie sensibel Nackthunde eigentlich sind. Ihre Pflege ist anspruchsvoll und kann unter solchen Bedingungen nicht gewährleistet werden. Die Tiere leiden unter ihren unbehandelten Verletzungen. Keiner der Hunde ist kastriert. Unter ihnen sind einige Welpen, die bereits geschlechtsreif sind. Die Besitzerin soll Welpen in der Nachbarschaft auch zum Verkauf anbieten, wurde uns berichtet.

Wir bleiben an diesem Fall auf jeden Fall dran und hoffen sehr auf Unterstützung durch die Behörden!


(Bild- und Fotomaterial dürfen im Zusammenhang mit diesem Bericht und/oder für Tierschutzzwecke unter Nennung von „Tierschutzorganisation Arche 90 e. V. – Dortmund“ frei verwendet werden)