15.08.2018 – Statement der Tierschutzorganisation Arche 90 e. V. zu den 14 Hunden in der Gartenlaube

Heutige örtliche Kontrolle des Dortmunder Veterinäramtes durch Herrn Dr. Wurm

 
Bei der im Vorhinein angekündigten, heutigen örtlichen Kontrolle des Veterinäramtes Dortmund durch Herrn Dr. Wurm waren neben Presse Nachbarn, Tierschützer verschiedener Vereine – natürlich auch Vertreter von der Arche 90 – zugegen. Die Kontrolle durch das Veterinäramt dauerte etwa 60 Minuten (11:30 Uhr – 12:30 Uhr), wobei die eigentliche Kontrolle der 14 Tiere etwa 45 Minuten dauerte. Die Gartenlaube in der die Hunde gehalten werden, wurde durch niemanden, auch nicht dem Amtstierarzt, betreten. Es wurde durch einen Türspalt und ein wenig hochgelassenen Jalousien gespäht. Die Hunde wurden einzeln durch die spaltbreit geöffnete Tür vorgezeigt. Ob alle Tiere, oder nur einzelne, oder auch doppelt Tiere vorgezeigt wurden, kann an dieser Stelle nicht eindeutig bestätigt werden. Später am heutigen Tag veröffentlichte die Stadt Dortmund u.a. auch gegenüber der Presse:
 
„[…] die Überprüfung der Halterin hat ergeben, dass sie sich teilweise an die Auflagen gehalten habe. Ein verletzter Hund sei vom Tierarzt behandelt worden, sein Zustand habe sich durch die Pflege weiter gebessert. Die Frau betreue die Tiere intensiv und sorge für eine saubere Umgebung […]“ (Quelle: Dortmund24 vom 15.08.2018)
 
Damit einhergehend wurden wir als Tierschützer stark vom Amtsveterinär kritisiert, wörtlich sagte er:
 
„Die Arche sollte mal ihre Methoden überdenken, da die Dame sich durch die Anwesenheit so vieler Menschen in ihrem Garten sich nicht wohl fühlt.
 
Die Tierschutzorganisation Arche 90 e. V. hält diese Kontrolle für eine Farce. So wurden die Hunde faktisch die letzten 10 Tage nicht mehr aus der kleinen Gartenlaube (14 Hunde auf etwa 6qm) herausgelassen, geschweige denn, dass sie Tageslicht gesehen haben, da die Jalousien ständig herabgelassen waren. Des Weiteren wurden die Hunde seit 10 Tagen nicht mehr beim Gassigehen gesehen. Dies wurde durch Nachbarn und weitere Beobachter, auch unsererseits, bestätigt. Wir haben ebenso beobachtet, wie die Frau die Hunde körperlich misshandelte, indem sie die Tiere sehr unsanft an den Vorderbeinen hochgerissen hat, sodass die Tiere kläglich schrien.
 
Im Vorhinein haben wir der Frau schon vor einigen Tagen angeboten, sie und ihre Hunde zum Tierarzt zu fahren, um diese versorgen zu lassen. Wir haben ihr mitgeteilt, dass die Kosten erstmal nachrangig seien, wir erstmal für die Versorgung aufkommen würden. Die Frau hat diesen Vorschlag abgelehnt. Wir haben Kontakt zu dem Verein „Nackthunde in Not e. V.“ hergestellt, damit von deren Seite den Tieren adäquat und kompetent geholfen werden kann. Auch diese Hilfe wurde abgelehnt. Wir haben eine professionelle Hundefängerin engagiert, damit der vermisste Hund gefunden wird. Wir haben alles in unserer Macht stehende getan und sind sehr enttäuscht von der Entscheidung des Veterinäramtes.
 
Bisher haben wir in unserer 28-jährigen Vereinsgeschichte zum größten Teil gut mit dem Veterinäramt Dortmund zusammenarbeiten können. Diese gute Zusammenarbeit wird nun auf eine harte Probe gestellt. Wir hatten immer ein Interesse daran, gut mit den Ämtern, nach Vorschrift, sowie gesetzeskonform zu arbeiten. Durch diese Fehlentscheidungen seitens des Veterinäramtes sind wir aber gezwungen worden, die Öffentlichkeit auf diesen Fall aufmerksam zu machen und auch weitere Schritte durch unseren Anwalt durchführen zu lassen (Dienstaufsichtsbeschwerde, Klage gegen die Stadt Dortmund, etc.). Dies tun wir, weil wir das Wohl der Tiere im Fokus haben. Hier wurde, aus uns nicht erklärlichen Gründen, nicht kompetent und nicht zum Wohle der Tiere entschieden. Selbst erfahrene Hundehalter und Hundetrainer sehen die Gesundheit der Tiere als äußerst kritisch an.
 
Zum Schluss sei noch zu erwähnen, dass wir von diesem Fall erst Kenntnis erlangten, als wir von der Polizei Dortmund zur Unterstützung angefordert wurden, im Zuge der Sicherstellung der Tiere für die besagten zwei Tage.
Dieser Unfriede und diese Tierquälerei in dieser Gartenlaube geht schon eine geraume Zeit. Viele Beschwerden sind in der Vergangenheit beim Vorstand des Gartenvereins eingegangen, da u.a. dort eine Hundehaltung nicht erlaubt ist. Der Gartenverein erwägt nun, der Frau zu kündigen.
 
Auch eine weitere Vermittlung der Tiere hätte längst mit Hilfe von „Nackthunde in Not e. V.“ binnen weniger Stunden geschehen können. Somit ist die Aussage des Veterinäramtes
 
„[…] Da die chinesischen Nackthunde nur wenige Liebhaber haben, bekomme sie dafür etwas Zeit. Das Veterinäramt begleite den Fall aber weiter.“ (Quelle: Dortmund24 vom 15.08.2018)
 
für uns absolut nicht nachvollziehbar.
 
Meinungen und Fragen können sicherlich in angemessener, höflicher Form dem Veterinäramt unter veterinaeramt@dortmund.de zugesandt werden.