Hund misshandelt, weil er Besitzer am Kiffen hindert

Auch wenn man jahrelang in der Tierschutzarbeit tätig ist, gibt es Fälle, bei denen man nur fassungslos mit dem Kopf schütteln kann. Dieses Mal wurden wir auch noch ungewollt Zeuge der Misshandlung.

Wir sind inzwischen daran gewöhnt, heruntergekommene Tiere aus Messi-Haushalten zu holen, wir sind inzwischen daran gewöhnt, Tiere aus den ungewöhnlichsten Notsituationen zu befreien, aber per Telefonmitschnitt die Misshandlung eines Hundes live mitzuerleben, das übersteigt alles bisher erlebte.

Über das Infotelefon erhielten wir einen Mitschnitt, bei dem wir Zeuge wurden, wie ein junger Mann sich immer mehr in Rage redet, weil ihn sein „blöder Köter“ daran hindert, kiffen zu gehen.

Schließlich verliert er nach der Androhung, den Hund bald umzubringen und ihm den Hals umzudrehen, wenn er nicht endlich wegkäme, völlig die Kontrolle über sich und man muss leider miterleben, wie er in den Hund reintritt und muss das klägliche Wimmern und Jammern des Hundes ertragen.

Bei einem gestrigen Polizeieinsatz konnte die gemeldete Misshandlung des Hundes leider nicht nachgewiesen werden. Wegen massiver Hautprobleme (lt. Besitzer hat der Hund starke allergische Reaktionen) wurde der Fall dem Veterinäramt gemeldet.

Das heute zugespielte Tonmaterial ließ die Arche 90 e.V. allerdings nicht lange zögern. Bei einem sofortigen Hausbesuch wurde der Hund, ein nach Aussage das „Besitzers“ ca. 8 – 9 Jahre alter Labrador-Schäferhundmixrüde namens Jason, vertraglich an die Arche 90 e.V. abgetreten.

Bei der angeblichen Allergie scheint es sich eher um einen massiven Räude-Befall zu handeln, was bei dem Hund zu einem starken Juckreiz führt.

Natürlich ist der Hund nun in tierärztlicher Behandlung und wird sowohl diagnostisch als auch therapeutisch bestmöglich versorgt.

Jason selbst ist ein absolut liebenswerter Schmusebär, der gleichermaßen freundlich auf Menschen, Katzen und andere Hunde zu geht. Nur wenn er von anderen Hunden angemacht wird, setzt er sich zur Wehr.

Die Behandlung beim Tierarzt ließ er ohne Probleme über sich ergehen und freute sich über jede noch so kleine Streicheleinheit.

Die angehängten Fotos von Jason, die heute bei der Vorstellung beim Tierarzt entstanden sind, dürften für sich sprechen.

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(Anmerkung: In der ersten Version des Artikels hieß es, der Name des Hundes sei Leroy, das haben wir inzwischen korrigiert.)