Zwei Beispiele für versäumte Tierarztbesuche – bitte sorgen Sie vor!!

Fall 1:
Quälender Juckreiz und massive Hautprobleme bei einem kleinen Hund
26.01.2017 / Autor: Andrea, Fotos: Günther

Am 17.01.2017 erreichte uns die Meldung einer Dame, die berichtete, der Hund der Nachbarn habe kaum noch Fell und kratze sich mittlerweile blutig. Bei einer Stellenkontrolle fanden unsere Einsatzfahrer Gabi & Günther den besagten Hund in schlechtem Zustand vor. Auch dies war wieder ein Fall, bei dem aus Angst vor den Kosten kein Tierarzt aufgesucht wurde.

In der Tierklinik, zu der unsere Einsatzfahrer den Hund brachten, wurde festgestellt, dass „nur“ eine Nahrungsmittelunverträglichkeit vorlag. Hätten die Besitzer Ihren Hund früher einem Tierarzt vorgestellt, hätte das Tier nicht so leiden müssen – jeder der im Sommer einen furchtbar juckenden Mückenstich gehabt hat, kann sich annähernd vorstellen, wie quälend der Ganzkörper-Juckreiz für den kleinen Hund gewesen sein muss.

Durch das ständige Kratzen war die Haut bereits blutig und durch eingebrachten Schmutz lagen auch Entzündungen vor, die nun erst einmal in einer langwierigen Behandlung auskuriert werden müssen. Der kleine Hund wurde zunächst stationär in der Tierklinik aufgenommen, um die Erstversorgung durchführen zu können.

Durch einen frühzeitigen Tierarztbesuch hätten die Kosten sich in Grenzen gehalten, da die Ursache für den Fellverlust und den Juckreiz durch eine Futterumstellung behoben werden konnte.

Teuer wird es jetzt, da der kleine Hund über einen längeren Zeitraum behandelt werden muss, um die gereizte und entzündete Haut zu heilen.

An dieser Stelle möchten wir eindringlich um Folgendes bitten:

Gehen Sie mit Ihren Tieren frühzeitig zum Tierarzt, sobald sie im Verhalten oder Aussehen ungewöhnliche Veränderungen bemerken.

Durch eine schnelle Behandlung halten sich die Folgekosten i. d. R. im Rahmen und Sie ersparen Ihrem Haustier häufig einen langen Leidensweg. Unter Umständen kann eine Verzögerung der Behandlung bedeuten, dass Sie sich letztendlich von Ihrem Tier verabschieden müssen, weil bei verschleppten Erkrankungen nur die Einschläferung als einzige Behandlungsmöglichkeit bleibt – wie im Fall der u. g. Schäferhündin..

Sofern Sie schon lange bei Ihrem Tierarzt in Behandlung sind, lässt sich in den meisten Fällen bei größeren Rechnungen eine gemeinsame Lösung finden. Sprechen Sie Ihren Tierarzt/Ihre Tierärztin darauf an.

Vorsorge ist allerdings immer die allerbeste Lösung, darum sollten Sie monatlich einen gewissen Betrag zur Seite legen, um für die Begleichung tierärztlicher Behandlungen gewappnet zu sein, denn auch das gehört zur Tierliebe..

Fall 2:
Schäferhündin mit riesigem unbehandelten Tumor – und eine Info in eigener Sache …
25.01.2017 / Autor: Andrea, Fotos: Günther

In unserem letzten Newsletter Arche-Aktuell, Ausgabe Januar 2017 hatten wir über einen alten Pudel mit handtellergroßem geplatzten Tumor berichtet. Leider tauchen solche Fälle immer wieder auf, bei denen Tierbesitzer eine Umfangsvermehrung sehen, aber aus Angst vor den Konsequenzen (das geliebte Tier könnte erlöst werden) oder den entstehenden Kosten wird keine tierärztliche Hilfe in Anspruch genommen.

So auch bei dieser Schäferhündin, deren Besitzer ebenfalls im Rahmen einer Einsatzkontrolle aufgesucht wurden. Wir sind sehr dankbar für die aufmerksamen Mitbürger, die ein Auge auf die Geschehnisse in der Nachbarschaft haben! Mit Sicherheit leiden immer noch viele viele Tiere, versteckt in Wohnungen, Ställen oder Gärten, unter schlechten Haltungsbedingungen, mangelhafter tierärztlicher Versorgung und/oder der Unwissenheit ihrer Besitzer.

Durch die Informationen, die wir über unser Infoband, Polizei, Feuerwehr, aber auch E-Mails bekommen*), haben wir aber in den meisten Fällen die Möglichkeit, zu helfen und zu beraten.

Leider konnten auch wir Tierschützer hier nicht mehr viel Hilfe in die Wege leiten; die Hündin ist vor kurzem verstorben.

*) Dringende Notfälle (= verunfallte oder krank aufgefundene Tiere) müssen unbedingt über Polizei/Feuerwehr gemeldet werden, da diese Institutionen unsere 24-Stunden-Notruf-Nummer besitzen und wir (i. d. R.) innerhalb einer Viertelstunde tätig werden können.
Wir werden leider über facebook immer wieder beschimpft, dass wir „überhaupt nichts tun“, weil jemand beispielsweise eine Stunde zuvor eine verletzte Taube gemeldet hat und noch nichts passiert ist..

Wir sind alle berufstätig und versorgen auch noch unsere eigenen Tiere, die Familie etc. Wir engagieren uns im Tierschutz in unserer Freizeit, mit eigenen Pkw und ohne Vergütung. Wir können daneben unmöglich auch noch 24 Stunden lang die facebook-Postings kontrollieren.

Es gibt aber immer einen Ehrenamtlichen am Notruftelefon, der entsprechende Maßnahmen einleitet. Auf diese 24-Stunden-Notbereitschaft, die aus eigener Initiative ohne irgendwelche offiziellen Zuschüsse aufrechterhalten wird, sind wir stolz!

Es wäre schön, wenn einige sogenannte Tierfreunde nicht nur beleidigen und beschimpfen würden, sondern sich ebenfalls aktiv engagieren. Wir suchen händeringend Helfer – und Hilfe kann auch darin bestehen, dass jemand, statt seine Zeit damit zu verplempern, auf dem heimischen Sofa einen facebook-Post zu erstellen – die verletzte Taube, den kranken Igel oder ein anderes Tier selber zum Tierarzt bringt……