Kaninchenjunge „5 kleine Unfälle“ (Tag 42)

Tag 42 bzw. 14: Montag, 30. April 2017

Hallo liebe „Follower“,

ich habe mich jetzt ganz lange nicht gemeldet, obwohl sicherlich viele von Euch wissen wollten, wie es meinen Erstgeborenen und den am Karsamstag geborenen „Nachzüglern“ geht.

Der Grund für die lange Pause ist: Ich bin krank… allerdings auch schon wieder auf dem Weg der Besserung, so wie es aussieht.

Ich bin ja selber noch eine junge Kaninchendame (geschätzt erst ein paar Monate alt) und habe schon so viel erlebt. Erst wurde ich mitten im Winter ausgesetzt, dann war ich im Arche-Quarantäneraum zu Beobachtung, kam anschließend in eine Pflegestelle, die sich sehr nett um mich gekümmert hat, aber dann wurde ich ja quasi über Nacht Mama, weil ein Tierarzt behauptet hat, mein Partner Rudi sei schon kastriert (aus diesem Grund raten die Arche-Leute auch immer dazu, nur zu einem kaninchenerfahrenen Tierarzt zu gehen. Ein Tierarzt, der sich super mit Hunden und Katzen auskennt und diese behandelt, ist noch lange kein Experte für Kaninchen – und wir sind keine einfachen Patienten!).

OK, aus Platzgründen musste ich mit meinen Babys im Alter von wenigen Tagen dann die Pflegestelle wechseln (dort gab es noch andere Kaninchen) und bin bei meinem jetzigen Pflegepapa angekommen. Hier habe ich ein eigenes Zimmer für meine kleine Familie, ganz viel Ruhe, bekomme tolles Frischfutter. Und dann den zweiten Wurf… Irgendwie war das für meinen kleinen Körper zu viel und ich war etwas schlapp, hatte morgens ein wenig Durchfall, wollte nicht mehr so gut fressen – alles Alarmzeichen bei Kaninchen.

Am 19. April 2017 wurde ich daraufhin komplett durchgecheckt, mit der Diagnose: Eine leichte Aufgasung, die behandelt wurde mit krampflösenden Mitteln (SabSimplex). Auch meine Zähnchen wurden kontrolliert, ob hier evtl. etwas im Argen liegt und ich bekam Medikamente zum Aufpäppeln und zur Kräftigung.

Nach und nach ging es mir besser. Um meine beiden Würfe habe ich mich vorbildlich gekümmert, obwohl ich selber ein wenig angeschlagen war. Ich fraß wieder und hoppelte rum. Aber mein Pflegepapa hat mich aufmerksam beobachtet und bemerkt, dass ich seit Sonntag, dem 23.04.2017 einen minimal schiefen Kopf hatte und auch nicht mehr so gut hoppeln konnte. Wenn ich irgendwo rauf- oder runterspringen wollte, stolperte ich ….

Bei den Arche-Leuten gingen daraufhin die sprichwörtlichen Alarmglocken an, denn es gibt eine Kaninchenkrankheit: Encephalitozoon Cuniculi ( (abgekürzt „ec“.), die mit genau diesen Symptomen einhergeht: Kopfschiefhaltung, Lähmungserscheinungen, teilweise Inkontinenz, Darmprobleme, manche Kaninchen können weder stehen noch sitzen und drehen sich nur noch im Liegen …. häufig ausgelöst durch Stress (konnte bei mir ja durchaus zutreffen, angesichts meiner Erlebnisse) …

Lange Rede, kurzer Sinn: Bei einem Tierarzt, der sich mit dieser Krankheit auskennt, wurde ec tatsächlich bei mir diagnostiziert. D. h. ich bekam das Medikament, um den Erreger zu bekämpfen, ein Antibiotikum gegen die Infektion der Nerven und Muskeln, Infusionen zur Durchspülung der Niere (diese, sowie das Gehirn sind hauptsächlich betroffen) und zudem hochdosiertes Vitamin B1, B6 und B12, da die Nerven bei ec in Mitleidenschaft gezogen sind und durch die B-Vitamine weitere Schädigungen verhindern sollen.

Alle Medikamente habe ich ganz stressfrei, ja sogar gerne eingenommen, weil mein Pflegepapa sie mir auf ein Lieblingsleckerchen geträufelt hat! Mittlerweile geht es mir viiiiiiiiel besser. Ich kann wieder aufs Bett springen ohne zu stolpern, renne durch die Gegend, habe einen enormen Appetit und kümmere mich vorbildlich um meine Kaninchenkinder.

Der zweite Wurf ist ja mittlerweile schon 2 Wochen alt und entwickelt sich prima! Die Augen sind schon auf, alle Babys haben dicke Milchbäuche. Meine Erstgeborenen gehen immer wieder mal gucken, was die Kleinen machen, lassen sie aber größtenteils in Ruhe (vermutlich sind sie noch „zu langweilig“). Meine Großen genießen es, durch das Zimmer zu toben, sind sehr zutraulich und neugierig, wenn jemand das Zimmer betritt.

Alles in allem haben wir noch einmal richtig Glück gehabt, dass wir bei einer aufmerksamen Pflegestelle untergekommen sind, die die aller-allerersten Anzeichen meiner Krankheit erkannt hat und zudem das Chaos von uns 12 (!) Kaninchen klaglos erträgt.

So, das war jetzt ein langer Text, ich habe ganz lahme Pfötchen und muss mich erst mal austoben und lockern!