Stark unterernährter Kangal gerettet

WhatsApp Image 2016-08-24 at 18.23.19Am 24.08.2016 wurde die Tierschutzorganisation Arche 90 e. V. über eine schlechte Hundehaltung in Dortmund-Brackel informiert. Mitarbeiter der Arche machten sich auf den Weg, um sich ein Bild vom Zustand des Hundes zu machen. Vorort fanden die ehrenamtlichen Helfer einen jungen Kangalrüden. Auf den ersten Blick war zu sehen, dass der Herdenschutzhund extrem stark abgemagert und unterernährt war. Das teilweise schon ausgefallene Fell und die wunden Hautstellen ließen keinen Zweifel, dass der Hund auch stark von Parasiten befallen war.

Die Familie, in der der Hund lebte, schien absolut überfordert mit dem Tier zu sein. Sie gaben an, dass der Hund seit bereits 3 Tagen kein Futter mehr bekommen hat, angeblich würde er normales Futter nicht vertragen und hätte ständig Durchfall – doch das muss schon deutlich länger der Fall gewesen sein. Später beim Tierarzt hatte der Hund jedenfalls keine gestörte Verdauung. Ebenfalls hatte die Familie augenscheinlich keine Ahnung von der Haltung eines so großen Herdenschutzhundes, dazu kommt ein neugeborenes Kind. An finanziellen Mitteln und Zeit blieb somit nicht viel für den jungen Kangal übrig.

WhatsApp Image 2016-08-24 at 18.23.21Der Hund wurde, zu seinem Glück, kurzerhand per Abgabevertrag an die Arche 90 übergeben. Der Kangal, der ironischerweise von der Familie nur „Dicker“ genannt wurde, wurde kurz darauf zu einem Tierarzt in Waltrop verbracht um ihn dort veterinärmedizinisch untersuchen zu lassen. In der Klinik zeigte sich, dass der Hund nur noch 44 Kilogramm wog. Normal für einen Hund dieser Größe und Rasse wären 70-75 Kilogramm. Der Kangal wurde in der Tierklinik gut versorgt und erstmal gebadet.

Die Arche hofft nun auf ein schönes, neues Zuhause für den Rüden. Er soll sehr lieb sein, sich mit Kindern gut vertragen und sich auch mit Katzen gut verstehen. Wenn Sie die Möglichkeit haben, den Hund als Pflege- oder Endstelle zu übernehmen, oder bei Fragen, melden Sie sich bitte unter Tiervermittlung@arche90.de oder auf unserem Infoband unter Tel. 0231 – 87 53 97. Eine Stelle, die diesen Hund aufnehmen kann, wird nun dringend! von uns gesucht.


  • Der Kangal ist eine im Entstehen begriffene Hunderasse aus der Türkei. Die Kangal-Hunde haben eine typische schwarze Zeichnung im Gesicht (Maske), aufgrund derer sie auch Karabaş (kara: türk. schwarz, baş: türk. Kopf) genannt werden. Der Kangal stammt möglicherweise von Herdenschutzhunden der Nomaden ab, die zwischen 10.000 v. Chr. bis 1300 n. Chr. von Zentralasien nach Anatolien zogen. Es wird vermutet, dass es ihn in seiner heutigen Form seit dem 12. Jahrhundert gibt und er seitdem zum Schutz der Schafherden insbesondere in der Region um Sivas und in Ostanatolien eingesetzt wird. Besonders die Stadt Kangal in der Provinz Sivas ist für die Kangal-Hunde bekannt. Diese Theorie zur Herkunft des Kangals wird sowohl durch linguistische und morphologische Hinweise als auch durch genetische Studien gestützt. Allerdings besteht kein wissenschaftlicher Konsens zur Herkunft des Kangals. Klar ist dagegen, dass der Kangal sowohl genetisch als auch von weiteren Eigenschaften der Population her klar vom Akbaş, einem weißen Herdenschutzhund aus Anatolien, zu unterscheiden ist und eine Zusammenfassung mit diesem zum Anatolischen (oder Türkischen) Schäferhund falsch ist.


Hier auch ein Link zu dem Bericht von Sat.1 NRW mit einem kleinen Video:
http://www.sat1nrw.de/aktuell/unterernaehrter-hund-gerettet-161817/

Bericht in den Ruhrnachrichten:
http://www.ruhrnachrichten.de/staedte/dortmund/44137-Dortmund~/Ueberforderte-Besitzer-Abgemagerter-Hund-verlor-36-Kilo-Rettung;art930,3097232