Schreckensfund: Kleine Lämmer wie Müll in einer Tonne entsorgt
Das Grauen ist einfach unvorstellbar: In einer orangefarbenen Mülltonne an einem Stall des „Horror-Schäfers“ aus Castrop haben wir tote Lämmer und ein totes Muttertier gefunden. Der Anruf eines Informanten brachte uns auf diese Spur. Wir starten sofort einen Einsatz. Auf dem frei zugänglichen Gelände in Dortmund-Oestrich entdeckten wir die beschriebene Mülltonne.
Ein Blick ins Innere ließ uns buchstäblich das Blut in den Adern gefrieren: mehrere tote Lämmer und ein Mutterschaf, weggeworfen wie Müll. „Wir konnten uns nicht mal einen Überblick verschaffen, wie viele Tiere dort drin lagen“, beschreibt Arche90-Mitglied Gabi Bayer, „denn das Mutterschaf war bereits so stark gefroren, dass es sich nicht bewegen ließ.“
Wir haben die schreckliche Befürchtung, dass es sich um die Tiere handelt, für deren Einstallung wir uns am Sonntag stark gemacht hatten (hier geht’s zum Einsatzbericht). Wir können es nicht beweisen, aber die Arche90-Vorsitzende Heike Beckmann hat zumindest das oberste Tier, ein schwarz-weißes Lamm, wiedererkannt. Wir wollten die Schafe vor dem Kälte-Tod bewahren. Wer weiß, welches Schicksal sie stattdessen erleiden mussten…
Natürlich informierten wir umgehend die Polizei und das Veterinäramt. Unser Ziel: Die Tiere sollten beschlagnahmt werden, um die Todesursache zu ermitteln – ob sie vielleicht verhungert oder erfroren sind. „Wir sind uns nicht mal sicher, ob die Tiere bereits tot waren, als sie in der Tonne landeten“, sagt Gabi Bayer. Eine Untersuchung könnte Aufschluss geben, auch im Hinblick auf Verstöße gegen das Tierschutzgesetz.
Passiert ist nichts. „Das Veterinäramt hat den Fall dokumentiert und zur Kenntnis genommen“, erzählt Gabi Bayer sichtlich enttäuscht. „Die Tiere wurden allerdings nicht beschlagnahmt.“ Man könne die Todesursache sowie nicht herausfinden, hieß es. Außerdem sei der Arche untersagt worden, die Tiere abzutransportieren. Die Kadaver sind Eigentum des Schäfers, sagten uns die Mitarbeiter des Veterinäramtes.
Wir werden also nie erfahren, ob es sich tatsächlich um die Tiere unseres letzten Einsatzes an der Weide handelt.
Wir sind einfach nur unglaublich entsetzt!
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