Neues von Chinook

Chinook20_bigChinook kam im Alter von etwa 2-3 Wochen mit seiner Schwester am 16.05.2014 zu mir. Beide hatten starken Katzenschnupfen und auch die Augen waren schon stark verklebt. Beide hatten Giardien und auch der Kotabsatz funktionierte noch nicht richtig. Von Anfang an war bei dem kleinen Chinook seine Kopfform auffällig. Bei ihm stellte sich auch nach kurzer Zeit ein Pilzbefall heraus. Er hatte eine große kahle Stelle auf dem Kopf und es juckte ihn fürchterlich. Wahrscheinlich hat das Muttertier die beiden deswegen alleine gelassen, da sie in freier Natur keine Chance auf Überleben gehabt hätten.

Den Katzenschnupfen haben wir nach wenigen Tagen in den Griff bekommen, auch die Giardien und das Kotabsetzen waren kein Problem mehr. Jedoch war „Nookies“ Kopfform besorgniserregend. Die vielen Tierärzte, die in zu Gesicht bekamen waren alle beunruhigt. Er war DIE Attraktion mit dem Kopf. Sowas haben viele Tierärzte noch nicht auf dem Tisch gehabt. Viele haben seinen Kopf abgetastet, ihn begutachtet. Die Diagnose war eindeutig. Nookie leidet an einem Hydrocephalus, einem Wasserkopf.
Die Diagnose war erschütternd, laut den Tierärzten würde Nookie nur noch wenige Wochen so überleben können. Vielleicht müsse man einen sogenannten „Shunt“ legen. Wahrscheinlich bekommt er Epilepsie oder anderweitige Ausfallerscheinungen die mit dem zentralen Nervensystem zusammenhängen. Groß war die Lebenserwartung nicht mehr. Es wurde von allen schlecht geredet. Manche Tierärzte haben ihm aufgrund des Hydrocephalus überhaupt keine Überlebenschance eingeräumt und hätten ihn am liebsten sofort eingeschläfert aufgrund der schlechten Prognose.

Das Ganze ist nun 1,5 Jahre her. Nookie ist am leben und ein fast ganz normaler Kater. Die ganze Wachstumszeit war ich besorgt. Wie verändert sich der Schädel, wird der Druck des Wasser zu hoch für sein Gehirn, gibt es irgendwann Ausfallerscheinungen, hat er Beeinträchtigungen, bekommt er Epilepsie…

Nichts ist eingetroffen. Seine gesunde Schwester ist mittlerweile an ganz liebe Menschen vermittelt und Nookie lebt bei seinem Pflegepapa mit noch drei weiteren Katzen. Er ist fast eine ganz normale Katze. Die Kopfform ist annähernd normal. Wenn man weiß, was ihm fehlt, sieht man es, ansonsten ist er nicht auffällig. Die Kopfform erinnert mit seinen großen, schönen Augen an einen „Monchichi“. Er ist überaus intelligent, apportiert Dinge und versucht auch sonst in allen Belangen seinem Herrchen zu gefallen. Er schmust für sein Leben gerne und sucht die Nähe zum Herrchen. Gegenüber allem Fremden ist er sehr scheu. Auch eine Feinmotorik besitzt er nicht. Manche Reaktionen sind unberechenbar. Vielleicht liegt doch eine leichte geistige Einschränkung vor, die aber nie näher untersucht wurde. Ein ganz normaler Kater ist er nicht. Aber dafür sehr liebenswürdig und sehr eigen. Irgendwie auch ein komischer Kautz 🙂 Er ist aufgeweckt und voller Lebensmut. Probleme oder Schmerzen hat er überhaupt nicht.

Ich als sein Herrchen würde ihn niemals wieder her geben. Es kann bei Chinook immer noch etwas dazwischen kommen. Er würde aber auf jeden Fall jede mögliche ärztliche Hilfe bekommen und ich werde ihn auch niemals vorschnell aufgeben. Wir haben nun so viel gemeinsam gemeistert und schaffen alles was bevorsteht auch noch. Ich bedanke mich deswegen auch ganz herzlichen bei allen Paten und der Arche 90, die ihm diese ärztliche Fürsorge ermöglichen. Ohne diese Hilfe wäre das ganze finanziell nicht zu bewältigen.


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