Mufflon Hermann endlich eingefangen

Sichtlich erleichtert und zufrieden war der professionelle Tierfänger Heino Krannich nach dem erfolgreichen Narkoseschuss mit dem Luftdruckgewehr.

Am heutigen Sonntag in aller Frühe begann die Einfangaktion, um das Problemmufflon Hermann umzusiedeln. Nach noch etlichen bürokratischen Hürden war es heute endlich soweit. Der Tierfänger Heino Krannich, beauftragt und finanziert durch die Arche 90 setzte routiniert seinen Schuss und traf Herrmann gekonnt aus 12-15 Meter Entfernung in die rechte Schulter. Hermann lief nicht weg, sondern sackte nach einiger Zeit zusammen und schlief an Ort und Stelle ein. Das war enorm wichtig, da befürchtet wurde, dass Herrmann in Richtung Autobahn hätte flüchten können. Dort stand die zuständige Autobahnpolizei bereit um notfalls, bei einer Gefährdung für den Straßenverkehr, auch von ihrer Schusswaffe gebrauch zu machen um das Mufflon zu stoppen. Glücklicherweise war dies aber nicht nötig.

Die Aktion fand unter den Augen des Veterinäramtes, der Anwohner und Vertretern der Presse statt. Sediert und kaum noch in der Lage sich zu wehren, wurde Hermann von der 1. Vorsitzenden der Arche 90, Heike Beckmann und von dem Tierfänger unter geringer Gegenwehr zum bereitstehenden Pick-Up-Truck gebracht, wo er in eine Transportkiste verladen wurde. Vorher wurde noch ein kleiner medizinischer Check vorgenommen. Die Hufe des Mufflons waren stark deformiert und wurden umgehend bearbeitet. Die Untergründe auf denen Herrmann sich in der Vergangenheit bewegte waren zu weich und nass, dass sich die Hufe nicht abnutzen konnten. Ein Lahmen war schon zu erkennen und eine Versorgung des Tieres unbedingt nötig. Auch dies bestätigt diese Aktion. Langsam wurde das 70 Kilogramm schwere Tier wieder wach, steckte aber gesichert in der Transportbox und wird nun zu einer bestehenden Mufflonherde nach Niedersachsen verbracht. Dort wird Hermann nun unter Seinesgleichen ein schönes Mufflonleben genießen können.

Die Arche 90 ist nun froh, dass die gesamte Aktion absolut reibungslos verlaufen ist. Herrmann stellt kein Ärgernis mehr für die Anwohner dar und ist auch keine Gefährdung mehr für den Straßenverkehr und somit Menschenleben. Ein guter Start in den Tag, in diesem Fall gibt es heute glücklicherweise nur Gewinner. Die Kosten für die Einfangaktion und das Umsiedeln trägt die Tierschutzorganisation Arche 90 e. V., diese belaufen sich auf etwa 1.500€. An dieser Stelle möchten wir uns herzlich bei den Anwohnern für die gute Zusammenarbeit bedanken. Ein Dank geht auch an die Presse, die uns tatkräftig unterstützt hat, da die Einholung einer Erlaubnis zur Umsiedlung bei der Stadt Dortmund sich als schwierig gestaltete. Wir bedanken uns auch bei den vielen Unterstützern, die sich an unserer Petition beteiligt haben. Dank dieser vielen Menschen war es heute möglich Hermann umzusiedeln.