Lügen haben kurze Beine… oder: Katzenentsorgung leicht gemacht???

Am 02.07.2017 um 14:16 Uhr erreichte die Arche 90 ein Notruf der Polizeileitstelle Dortmund: Es ginge um eine Dame, die ihre beiden Katzen unbedingt abgeben müsse, da sie mittlerweile allergisch auf die Katzen reagierte und auch asthmatische Hustanfälle habe.

Wir haben die Dame umgehend zurückgerufen und versucht sie zu beraten. Die Frau teilte mit, dass Ihr vom Tierarzt geraten wurde, sich an uns zu wenden. Dort könne man die Tiere nicht annehmen. Sie schilderte, dass sie vor mehreren Tagen die Katzen von ihrer Schwester übernommen hat und nun unter asthmatischen Hustanfällen leide, was auch mehr als deutlich bei dem Telefongespräch zu hören war. Sie sagte, dass das Tierheim eine Abgabegebühr von 120€ verlangen würde,
sie aber nicht bereit wäre, diese zu bezahlen. Wir haben die kostenlose Aufnahme verweigert und erklärt, dass sie schließlich Unterbringungsmöglichkeiten hätte und sie in der Verantwortung stehe auch die (Abgabe-)Kosten zu tragen. Nun in Rage geredet vergaß die Dame ihre schweren Hustenanfälle und drohte damit, die Tiere auszusetzen. Wir haben sie darauf hingewiesen, dass das eine teure Angelegenheit wäre, falls sie erwischt wird und auch wir dies weiter verfolgen und zur Anzeige bringen würden. Hiernach war das Telefon Gespräch beendet.

Um 19:20 Uhr erreichte uns wieder ein Notruf, diesmal der Polizei Lünen, da auf ihrer Wache eine Fundkatze abgegeben wurde, die gegen 17:30 Uhr an einer Landstraße in Selm in einer Transportbox gefunden wurde. Der Finder der Katze hat diese daraufhin zu ihrer Polizeiwache gebracht.

Die adulte, schwarze Katze mit strass-besetztem Halsband und Glöckchen saß in einer gelben Klappbox und hatte kein Chip/Tattoo.

Die lokale Presse war an diesem Fall des Aussetzens interessiert und wollte für ihren Bericht den genauen Fundort wissen. Die Ortsangabe passte nicht so ganz. Für unsere Vervollständigung baten wir die Polizei um die Angaben des „Finders“. Hierbei stellte sich herraus, dass der Finder der Katze (derjenige, der die Katze auch zur Polizeiwache brachte und angegeben hat, dass es ein Fundtier sei) den gleichen Nachnamen und die selbe
Anschrift hatte, wie die Dame, die wir kurz zuvor hustend am Telefon hatten.

Nun war der Fall eindeutig und es wurde Anzeige erstattet. Zum einen wurde eine Straftat vorgetäuscht und zum anderen wurde versucht, sich eines Tieres unentgeltlich zu entledigen. Beides Straftaten, die für das Ehepaar sehr teuer werden.

Der Verbleib der zweiten Katze ist bisher leider noch ungeklärt, aber wir hoffen, dass sich auch für diese Katze alles zum Guten wenden wird. Für die andere Katze haben wir eine nette Pflegestelle gefunden, wo sie sich von ihren Strapazen erholen kann.