Kinder nutzen Welpen als Fußball

Manchmal können wir kaum glauben, welche Meldungen bei uns eingehen. Kürzlich wurden wir von einer Anwohnerin alarmiert, weil Kinder in ihrer Straße einen Welpen als Fußball benutzten. Besorgt macht sich unser Einsatz-Team auf den Weg zur Wohnung der verantwortlichen Familie. Die Mutter der Kinder öffnete uns die Tür und im Hintergrund konnten wir erkennen, wie die Kinder den Welpen gerade an den Hinterbeinen durch die Wohnung schleiften. Eindringlich sprachen wir mit der Mutter über die Misshandlungen an dem armen Tier. Am Ende war sie bereit, uns den Welpen auszuhändigen.

Wir fuhren mit dem wenige Wochen Welpen namens „Sweety“ direkt zum Tierarzt. Röntgenbilder wiesen auf Veränderungen im Bereich der Wirbelsäule hin, vermutlich verursacht durch die Tritte der Kinder. Außerdem wurde ein Beckenschiefstand entdeckt.

Doch das war leider noch nicht alles. „Mir fiel auf, dass Sweety einen extrem aufgeblähten Bauch hatte“, erzählt Gabi Bayer, die den Welpen aufgenommen hat. Vorsichtshalber verabreichte sie dem Jungtier eine Wurmkur. Wenig später versuchte der Welpe Kot abzusetzen. Das gelang aber nicht. „Der Welpe war so stark von Würmern befallen, dass ich sie ihm aus dem After ziehen musste“, erzählt Gabi Bayer.

Sie war selbst erschrocken über den starken Befall. „Das Bild spricht für sich“, so die Tierschützerin. Der Welpe wog zu diesem Zeitpunkt nur knapp zwei Kilo. „Mir ist wichtig, dass jedem Hundehalter bewusst ist, wie wichtig Wurmkuren sind“, betont Gabi Bayer. Ein Befall kann im schlimmsten Fall tödlich für das eigene Tier enden.

Liegt bereits ein starker Befall vor, sei es wichtig, vorsichtig und in mehreren Schritten zu entwurmen. „Entwurmt man direkt zu Beginn zu heftig, können die abgestorbenen Würmer einen Darmverschluss verursachen“, erklärt Gabi Bayer. Im besten Fall sollten sich die Würmer noch ein klein wenig bewegen, wenn sie ausgeschieden werden. So bleiben sie nicht im Darm stecken.

Sweety hat die Prozedur gut überstanden und ist auf dem Weg der Genesung. Dabei steht ihm Rüde Stoffel zur Seite. „Die beiden sind ein Herz und eine Seele“, beschreibt Gabi Bayer lachend. Sie freut sich so sehr über die Freundschaft der beiden, dass Sweety auch nach seiner Gesundung nicht vermittelt wird, sondern für immer bei ihr bleiben darf.

Wir freuen uns über dieses Happy End und wünschen dem kleinen Welpen ein langes und glückliches Hundeleben!

8 Kommentare

  • Elias

    Auch wir sind entsetzt über dieses Verhalten. Seit über 10 Jahren sind wir selber im Tierschutz tätig, aber sowas in unmittelbarer Nähe, ist uns auch noch nicht vorgekommen. Wir hoffen, Sie ziehen diese Verbrecher, die Kleinen und die Großen, zur Rechenschaft. das heisst, nicht nur Strafanzeige wegen Tierquälerei sondern auch Erstattung der kompletten tierärztlichen Kosten. Selbst wenn auf den ersten Blick „dort nichts zu holen “ ist. Und wenn das ganze Verhalten der Mutter nur ein Lächeln abringt, auch dringend Mitteilung an das Jugendamt. Wer weiss, was diese gestörten Kinder als nächstes anstellen

  • konni1601

    Es rührt mich immer wieder zu Tränen wozu Menschen fähig sind. Wenn es sich dann noch um Kinder handelt, muss ich mich schütteln. Entsetzlich. Wo waren denn die Eltern? Grausam. Ich wünsche dem kleinen Kerl alles Liebe und das er wieder ganz gesund wird. Danke für diesen Einsatz. Konni

  • TINA61

    Und ich wette das waren Ausländer. Solche Sachen habe ich auch in der Türkei gesehen. Viele Kinder werden dort so erzogen, dass Tiere schlecht und nichts wert sind.

  • Thomas K.

    Sehr geehrtes Arche Team,
    wurde eine Strafanzeige gegen die Erziehungsberechtigten gestellt?
    Das ist nicht hinnehmbar, was ich gerade gelesen habe.
    MfG

  • Andreas

    Liebes Arche90 Team, ich danke vom Herzen, dass es solche menschen wie Sie gibt!

  • Hans-Joachim Siebert

    Also jetzt habe ich mich durch die Anmeldeprozedur gekämpft. Also ehrlich, ich habe seit ca. 25 Jahren ein PC, aber sowas habe ich noch nicht erlebt. Da stelle ich mir die Frage, ob ich evtl. beim Geheimdienst gelandet bin, dabei wollte ich mich nur zu dem Vorfall mit dem Welpen äußern.
    Ich frage mich besorgt, in was für einer Gesellschaft leben wir eigentlich. Da sieht eine Mutter zu, wie diese, ihre, verzogenen, missratenen Keschel, einen ohnehin vernachlässigten, gesundheitlich angeschlagenen Hunde-welpen, als Fußball benutzen und wenn dieses schon halbtote Tier, aus der Hölle geholt werden soll, muss diese asoziale Person, noch gebeten werden, das geschundene Tier herauszugeben. Mich beschäftig hierbei die Frage, wer wird denn hier, bzw. wird denn überhaupt jemand zur Verantwortung. Aber in dieser Bananenrepublik, wo diese warmduschende Justiz, ohnehin vor vielen Dingen die Augen verschließt, egal ob Kriminelle, Rechtsradikale oder Tierschänder, da kann man nun wirklich nicht erwarten, dass die sich um das Leid eines Hundewelpen oder das anderer Tiere kümmert. Was für ein Scheißstaat.

  • Conny

    Hallo,
    ich kann nur hoffen, dass in der Sache der Misshandlung von Sweety eine Anzeige wegen Tierquälerei bei der Polizei über Ihre Tierschutzorganisation erfolgt ist! Ebenso müsste ein Tierhalteverbot ausgesprochen werden.
    Das ist wirklich das Mindeste was dieser Familie an Strafe zusteht.
    Ich mache seit 40 Jahren intensiven Tierschutz.
    Viele Grüße
    Cornelia Richardon

  • holly

    warscheinich waren es wieder unsere lieben FREUNDE die mit dem Boot über das Wasser zu uns gekommen sind
    Aber in ihren LÄNDERN macht man das ja so.
    Es ist nur noch zum K……