Hündin verstirbt nach Not-OP

Manchmal begegnet uns ein Notfall auf offener Straße. Arche-Pressesprecherin Gabi Bayer fiel bei einem Spaziergang eine ausgemergelte Hündin auf. Sie sprach die Besitzerin an, die gerade mit ihr Gassi ging. Die Hündin habe Darmkrebs und sei deshalb so ausgezehrt. Geld für die Behandlung habe die Besitzerin nicht, da sie selbst an Brustkrebs leide und aufgrund dessen ihren Job verloren habe. Nach einem kurzen Gespräch war die Frau bereit, ihr Tier der Arche90 zu überlassen. Wir brachten die geschwächte Hündin sofort zum Tierarzt.

Die Untersuchung gestaltete sich schwierig, da die „Patientin“ aufgrund ihrer Schmerzen sehr bissig war. Es stellte sich raus, dass die Hündin nicht nur eine schlimme Allergie und völlig entzündete Ohren hatte, sondern auch am ganzen Körper von Hefepilzen befallen war. Der Verdacht auf Darm-Krebs erhärtete sich bei einer Ultraschall-Untersuchung. Das Tier war in einem solch schlimmen gesundheitlichen Zustand, dass die Tierärztin nur zwei Optionen sah: Die Hündin direkt von ihrem Leid zu erlösen oder trotz geschwächten Zustandes eine Not-Operation zu wagen, um den Tumor im Darm zu entfernen.

Wir entschieden uns, der Kleinen diese Chance zu geben. Die OP verlief gut, die Hündin erwachte aus der Narkose und wir schöpften Hoffnung. Leider zu früh, denn in der Nacht verstarb sie im Schlaf. „Zumindest konnten wir sie von ihrem Leid erlösen“, erzählt Gabi Bayer traurig. Es sei wichtig, mit offenen Augen durch die Welt zu laufen und in solchen Fällen nicht einfach wegzusehen. „Man kann immer höflich nachfragen, was mit einem Tier passiert ist und ob man helfen kann“, erklärt Gabi Bayer. Ist der Besitzer überfordert, rettet ein offenes Wort manchmal Leben.