Geschichte der Arche
Alles begann mit einem kleinen schwarzen, margeren, ca. 5-6 Wochen altem Katzenbaby, welches 1989 von einer Dortmunder Bürgerin an einem Wochenende aufgefunden wurde. Leider konnte die Finderin das kleine verwaiste Würmchen nicht bei sich aufnehmen, da sie daheim Hunde hatte, die sich nicht gut mit Katzen vertrugen. Was sollte nun mit dem Kätzchen geschehen?
Ein wahrer Telefonmarathon folgte, denn schließlich war Wochenende, keine Institution erreichbar oder man fühlte sich nicht zuständig. Endlich fand sich ein Ehepaar, das sich bereit erklärte, die junge Katzendame vorrübergehend bei sich aufzunehmen. Gemeinsam beklagte man sich nun über die Situation, am Wochenende, nach Büroschluss oder am Mittwochnachmittag keine Hilfe bei dringend tierischen Angelegenheiten zu finden.
Immer öfter und länger unterhielt man sich über diese Problematik und die Grundidee der Arche 90 e.V. war geboren: Hilfe für tierische Notfälle rund um die Uhr.
Getreu dem Motto „nicht klagen, sondern besser machen“ fanden sich weitere Tierfreunde und so wurde die Tierschutzorganisation Arche 90 e.V. am 05.01.1990 von 9 Mitgliedern gegründet. Gut hätte eigentlich das Logo einer schwarzen Katze gepasst, aber man entschied sich für die Arche.
Nun gab es viele Hürden zu meistern. Da zu Gründerzeiten noch keiner Handys besaß, war die schnelle Übermittlung von eingehenden Notrufen das größte Problem. Die Besetzung der Basisstation machte die 24-stündige Anwesenheit eines Mitglieds erforderlich und die Erreichbarkeit war, solange sich das Notruftelefon noch in der Wohnung der Vereinsgründer befand, auch rund um die Uhr besetzt. Schwierig wurde es, nachdem das Vereinsgründerehepaar aus Dortmund wezog, die Basisstation wegfiel, eine 24-stündige Erreichbarkeit aufrechtzuerhalten und erforderte einen hohen persönlichen Einsatz der Arche-Mitglieder.
Übrigens: Erst nach dem Wegzug des Gründerehepaares fielen Unregelmäßigkeiten auf, die von diesem Ehepaar begangen worden waren, so dass dem neu gewählten Vorstand nur der Weg zur Anzeige blieb. In dem daraufhin stattfindenden Pozess wurden beide ehemaligen Arche-Gründer zu einer Bewährungsstrafe sowie Sozialstunden verurteilt.
Zunächst wurden Notrufe von einem Anrufbeantworter in einer Wohnung in Mengede entgegengenommen, per Cityruf durch ein Tonsignal an die 1. Vorsitzende weitergeleitet, die dann nach Mengede fahren musste, um die Nachricht abzuhören und erst jetzt einem in Not geratetenem Tier zur Hilfe eilen konnte. Um diese umständlichen und lange Wege zu verkürzen wurde 1994 kurzerhand das Arche-Telefon zur 1. Vorsitzenden nach Brambauer geholt – und dort befindet es sich heute noch.
In den folgenden 2 Jahren wurde fast der komplette Notdienst von nur 3 Mitgliedern bestritten, doch glücklicherweise wuchs die Zahl der Mitglieder so nach und nach.
Nach anfänglich 9 Mitgliedern kann die Arche 90 e.V. inzwischen eine Mitgliederzahl von 600 verzeichnen. Es sind zwar nicht alle Mitglieder aktiv tätig, doch ca. 10 % davon engagieren sich ehrenamtlich zum Wohle der Dortmunder Tiere.
Die Ära der Handys hielt Einzug und beinhaltete eine riesengroße Erleichterung für die Arche 90 e.V. und sind heutzutage einfach nicht mehr wegzudenken. Vorbei die Zeiten, in denen ein Einsatzfahrer nachts verzweifelt nach einer funktionstüchtigen Telefonzelle suchen musste, um Unterstützung anzufordern.
Besonders stolz ist der Verein auf die Tatsache, dass seit dem Tag der Gründung das Notruftelefon der Arche 90 e.V. 24 Stunden besetzt werden konnte, um somit jederzeit von Polizei, Feuerwehr oder besorgter Bürger erreichbar zu sein.
Aus den anfänglich 1-2 wöchentlichen Notrufen gehen inzwischen durchschnittlich 6-7 Notrufe täglich bei der Arche 90 e.V. ein. An manchen Tagen sind sogar 10 Einsatzfahrer gleichzeitig unterwegs.
Um die Arbeit der Arche 90 e.V. transparenter zu gestalten und allen Mitgliedern die Möglichkeit eines regen Austausches zu bieten, wurde 1994 ein monatlicher Stammtisch eingerichtet. Zu Anfang traf man sich in Dortmund-Mengede im Haus Purcell und als diese Gaststätte schloß, provisorisch einige Monate in der Kleingartenanlage an der Haberlandstraße. Danach gab es noch einige Wechsel der Stammtischorte – Dortmund-Dorstfeld am Wilhelmsplatz, die Bergstraße in Eving, der Volksgarten in Lütgendortmund – bis die Arche 90 e.V. nun letztendlich in Dortmund-Brackel vor Anker gegangen ist. Jeden 2. Freitag im Monat finden sich dort interessierte Mitglieder und Nichtmitglieder zum geselligen Stammtisch ein.
Materalien, wie Boxen, Käfige usw. wurden angeschafft, die zunächst in den Kellerräumen der einzelnen Mitglieder lagerten, doch weil diese nicht jederzeit zugänglich waren, entschied sich 1995 der damalige Vorstand eine zentrale Lagermöglichkeit zu schaffen und mietete in Dormund-Kirchderne eine Garage an. 1997 war die Garage so überfüllt, dass sie sprichwörtlich „aus allen Nähten platzte“ und so musste eine neue Unterbringungsmöglichkeit gesucht werden. In der Wilhelmstraße konnte die Arche 90 e.V. einen großen Kellerraum anmieten, der sich jedoch als so feucht erwies, dass die eingelagerten Gegenstände zu schaden kamen. Eine neue Lagermöglichkeit fand sich in einer alten Wurstküche in Hörde, die 2 Mal in der Woche geöffnet wurde, damit die Plegestellen der Arche 90 e.V. sich mit allem benötigten Zubehör und Futtermittel für ihr jeweiliges Pflegetier versorgen konnten.
Nachdem auch hier der Platz zu knapp wurde, stand ein Getränkemarkt in Brackel zur Diskussion. Die Größe, Mietkosten und die damit verbundenen neuen Arbeitsbereiche führten zu wochenlangen intensiven Gesprächen. Dank der Mithilfe privater Sponsoren, der großzügigen Unterstützung der Dr. Gustav Bauckloh-Stiftung und des Spar- und Bauvereins war eine 3-jährige Deckung der Mietkosten gewährleistet. Durch tatkräftiges Mitwirken von vielen fleißigen Mitgliedern wurde 2007 aus dem alten Getränkemarkt das Hauptquartier (kurz „HQ“ genannt) der Arche 90 e.V., hier finden nun die regelmäßigen Stammtische statt – hier können sich mittwochs und samstags die Pflegestellen versorgen – hier ist der Second-Pfoten-Shop. Interessierte Bürger sind herzlich willkommen und dürfen bei einer Tasse Kaffee gern bei uns reinschnuppern.
Besonders zu erwähnen sei, dass jegliche Arbeit der Arche 90 e.V. von Mitgliedern in ihrer Freitzeit und völlig unentgeldlich erfolgt.
Alle Mitgleider kümmern sich um jedes hilfsbedürftige Tier und es spielt keine Rolle, ob es sich dabei um ein großes Pferd oder eine kleine Maus handelt.
Intensive Kontakte zu anderen Tierschützern und Wildtierstationen helfen dabei, das Tierschutznetz für die Dortmunder Tiere immer weiter zu verbessern.
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