Drei Shetlandponys gerettet
Am späten Dienstagnachmittag gegen 15:00 Uhr wurde den Tierrettern der Arche 90 e.V. von aufmerksamen Mitbürgern eine extrem schlechte Pferdehaltung in Dortmund-Schüren gemeldet.
Schnell machten sich 3 ehrenamtliche Helfer der Organisation auf den Weg, um dieser Meldung nachzugehen. Außerhalb des Grundstückes sahen sie schon auf den ersten Blick eine Shetlandponystute auf der „Weide“, deren Ernährungszustand in höchstem Maße bedenklich schien. Die Mitarbeiter der Arche riefen eine fachkundige Kraft zu Hilfe. Diese bestätigte den erbärmlichen Zustand des Tieres. Umgehend wurde die Polizei hinzugezogen, damit das Grundstück und die darauf befindlichen Stallungen betreten werden konnten, denn es sollten sich mehrere Pferde dort befinden. Mit den Polizeibeamten wurde das Gas Grundstück in Augenschein genommen. Es befanden sich zwei weitere Shetlandponys dort. Eines im Dunkeln in einer stickigen, kleinen Box gesperrt. Der Zustand dieses kleinen Hengstes war noch bedenklicher. Alle Pferde waren stark abgemagert. Es wurde anscheinend auch keine Hufpflege betrieben. Die Pferde waren dreckig und hatten sichtliche Hauterkrankungen. Deren Fell war stumpf, ungepflegt und zottelig. Parasitenbefall kann nicht ausgeschlossen werden. Durch die Polizei wurde rasch der veterinärmedizinische Notdienst der Stadt Dortmund, sowie das Ordnungsamt hinzugezogen, die auch nach kurzer Wartezeit eintrafen. Eine Suche nach dem Besitzer der Tiere blieb an diesem Tag noch erfolglos. Kurzum und nach Begutachtung der Veterinärin wurden die Tiere sichergestellt. Es wurde ein Transport in eine nahegelegene Tierklinik veranlasst. Dort mit den Ponys angekommen, wurden sie auch gleich von einem Tierarzt untersucht. Dieser bestätigte auch den schlechten Zustand der Tiere, insbesondere des braunen Hengstes. Lt. seiner Aussage war der Gesundheitszustand so dramatisch, dass diese doch eigentlich recht robusten Tiere maximal noch 1-2 Wochen unter diesen Umständen überlebt hätten. Höchstwahrscheinlich liegt auch starker Parasitenbefall (Ekto- und Endo) vor. Eine dentalmedizinische Untersuchung haben diese Tiere wohl noch nie erlebt. Das Gebiss hatte viele Haken und das Kauen fiel ihnen sichtlich schwer.
Die sogenannte „Weide“, die lediglich zwei Pferde betreten konnten, war nur noch Schotterboden mit Unkraut. Jeglicher Grashalm – und sei er noch so versteckt – wurde von den Pferden abgegrast. Vor lauter Hunger haben diese Pferde schon selbst giftiges Unkraut gefressen. Das Kuriose an diesem Fall war, dass Futter in Form von hochwertiger Nahrung sowie Heu und Stroh in den Stallungen vorhanden und gelagert wurden. Sie konnten das rettende Futter jedoch nur sehen und riechen, denn es war nur wenige Meter entfernt, die Pferde hatten aber keinen Zugang dazu.
Der Einsatz der Tierretter war dann um 21 Uhr abgeschlossen. Die Tiere befinden sich nun in der Obhut der Tierklinik und des Veterinäramtes der Stadt Dortmund. Sie werden dort sehr gut versorgt und können sich nun von ihrem Martyrium erholen. Die Aussichten sind lt. des behandelnden Arztes sehr gut.
An dieser Stelle möchten wir allen Helfern in diesem Fall danken. Die Zusammenarbeit zwischen der Polizei, Ordnungsamt, Veterinäramt und uns hat sehr gut funktioniert. Auch das schnelle Handeln aller Institutionen war vorbildlich. Hierfür ein herzliches Dankeschön auch im Namen der Ponys.
Zu guter Letzt wird nun auch für die Zukunft ein neues Zuhause für diese drei Shetlandponys gesucht. Bei Interesse wenden Sie sich bitte per E-Mail an das Veterinäramt Dortmund unter: veterinaeramt@dortmund.de
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