Anonymes Schreiben: Hund durchgängig an Heizung angebunden

Es reißt nicht ab.
Ein anonymes Schreiben hatte uns davon unterrichtet, dass der Hund einer 8-köpfigen Familie (Hovawart/Colliemix) durchgängig an der Heizung angebunden sei und nie raus käme.

Bei der Stellenkontrolle trafen unsere Mitglieder den Hund zwar nicht angebunden an, allerdings war für die Kontrolle ein Termin vereinbart worden, da wir mehrfach niemanden angetroffen hatten.
In der Wohnung wurden 2 Hunde angetroffen. Einmal ein Jack Russel Terrier und einmal ein Mix, um den es in der Meldung ging.

Der Mischling war extrem dünn, Rippen- und Hüftknochen standen deutlich hervor. Der Hund stürzte sich auf alles Essbare, egal ob es sich dabei um eingepackte Lebensmittel oder offen stehende Speisen handelte. Dabei wurde aus augenscheinlichem Futterneid immer wieder der Jack Russel attackiert.

Von daher scheint eine dauerhafte Fixierung des Mischlings an der Heizung sehr wahrscheinlich. Dafür sprechen ebenfalls kreisrunde Liegeschwielen am Hinterteil des ca. 1-jährigen Rüden.
Obwohl der Hund bei unserer Stellenkontrolle augenscheinlich frisch gebadet war, roch er immer noch extrem stark nach Kot und Urin.

Nach einem eingehenden Gespräch mit der Familie wurde der Hund schließlich an die Arche 90 e.V. abgetreten, so dass wir den Hund sofort einem Tierarzt vorstellen konnten. Bei der Gewichtskontrolle wurde ein Gewicht von 14,2 kg festgestellt. Es fällt dem Rüden sichtlich schwer, sich längere Zeit auf den Beinen zu halten. Es scheint fast die komplette Muskulatur zu fehlen, der Hund zeigt eine deutliche Schonhaltung hinten rechts. Weitere Untersuchungen werden folgen, sobald der Hund etwas zu Kräften gekommen ist.

Seine erste Mahlzeit in der Praxis hat er regelrecht inhaliert. Der Napf war leer, bevor er den Boden berührte.

Sein momentaner Futterneid scheint zunächst erst einmal der ganz einfache Kampf ums Überleben zu sein. Was an Verhaltensauffälligkeiten davon zurückbleiben wird, können wir natürlich im Moment noch nicht vorhersehen.
Daher suchen wir auf jeden Fall erst einmal eine Stelle für ihn, in dem sich keine anderen Tiere oder Kinder befinden.