40 Hunde aus Wohnung gerettet: Arche90 forderte schon vor Jahren Tierhalteverbot für Barbara N.

Barbara N. hielt über 40 Hunde in ihrer Wohnung in der Dortmunder Nordstadt. Polizei und Veterinäramt schritten kürzlich ein und räumten die Wohnung. Für die Arche90 ist Barbara N. keine Unbekannte.

Wir hatten bereits 2019 ein Tierhalteverbot gefordert. „Für uns handelt es sich hier um eine Frau, die immer wieder viel zu viele Tiere aufnimmt, ohne ihren Bedürfnissen gerecht zu werden“, erklärt Arche90-Pressesprecherin Gabi Bayer. Bereits im Jahr 2018 setzte Barbara N. in einem Käfig 150 Farbmäuse direkt vor ihrer Tür aus. Die alarmierte Feuerwehr brauchte die Tiere ins Dorstfelder Tierheim. Barbara N. erhielt eine Anzeige. Es folgte eine hohe Geldstrafe. Das hielt sie aber nicht davon ab, weiter Tiere wie Gegenstände in ihrer Wohnung zu sammeln.

Im darauffolgenden Jahr rief uns die Polizei an. Barbara N. drohe eine Haftstrafe und ihr Lebensgefährte sei nicht bereit, sich um ihre Tiere zu kümmern. Es stellte sich raus, dass die Dortmunderin innerhalb eines Jahres wieder sehr viele Tiere angeschafft hatte, darunter Hunde, Katzen, Kaninchen, Ratten und einen Hamster.

Ein Arche90-Einsatz-Team führte eine Stellenkontrolle durch und traf den Lebensgefährten in der gemeinsamen Wohnung an. „Er drohte uns damit, alle Tiere zu töten, wenn wir sie nicht mitnehmen könnten“, erinnert sich Gabi Bayer. „Wir haben daher erstmal die mitgenommen, denen es am schlechtesten ging.“ Das Dortmunder Tierheim und weitere Tierschutzvereine unterstützen die Arche dabei, auch die restlichen Tiere sicher unterzubringen.

Kurios: Barbara N. half sogar selbst mit, ihre Haustiere in die Arche90-Fahrzeuge zu laden. Die Freude über ihre vermeintliche Einsicht währte aber nur kurz. Nur wenige Tage nach der Räumung fing Barbara N. an, unsere Mitarbeiter telefonisch massiv zu bedrängen, zu beleidigen und Gewalt anzudrohen.

Mehrere Dutzend Anrufe am Tag, sowohl auf dem Info-Telefon der Arche, als auch auf den privaten Handys der ehrenamtlichen Helfer*innen, waren keine Seltenheit. Zum Teil waren die Nachrichten sehr bizarr. „Ich verfluche euch, der Zigeunerfluch soll euch alle treffen“ war nur eine der Botschaften, die Barbara N. auf unserem Anrufbeantworter hinterließ. „Das grenzte wirklich schon an Psychoterror“, beschreibt die Arche90-Vorsitzende Heike Beckmann. Sie selbst wurde sogar an ihrem Arbeitsplatz bedroht. Das Ziel von Barbara N.: unseren Verein zur Herausgabe ihrer Tiere zu zwingen.

„Diese Frau braucht dringend Hilfe“, ist Heike Beckmann überzeugt. „Sie ist definitiv nicht in der Lage, ein Tier zu versorgen.“ Deshalb forderte unser Verein vom Veterinäramt bereits 2019 ein striktes Tierhalteverbot. Passiert ist seitdem leider nichts. „Ich hatte immer die Sorge, dass die Situation schnell wieder eskaliert“, betont die Arche90-Pressesprecherin Gabi Bayer, „und genauso ist es gekommen.“

Die vergangenen Jahre nutzte Barbara N. offenbar dazu, die 40 Hunde anzuschaffen, die nun aus der Wohnung der Dortmunderin geholt wurden. Die Verantwortlichen der Stadt Dortmund beraten derzeit darüber, ein Tierhalteverbot auszusprechen. Aus Sicht der Tierschützerin viel zu spät. Sie wundert sich außerdem darüber, dass selbst nach dem Polizeieinsatz noch ein Hund und eine Katze bei Barbara N. leben dürfen.

„Sie hat doch so oft gezeigt, dass sie nicht annährend in der Lage ist, ein Tier zu versorgen“, betont auch Heike Beckmann wütend. Sie fordert ein umfassendes Tierhalteverbot für Barbara N., das engmaschig durch das Veterinäramt kontrolliert werden muss. „Diese Frau sieht ihr Fehlverhalten in keiner Weise ein“, so die Arch90-Vorsitzende. „Wenn jetzt nichts passiert, wird es immer so weitergehen – zum Leidwesen der Tiere.“